
André Lenz
Als Felix Magath an jenem 4. April 2009 gegen kurz nach Fünf seinen Ersatztorhüter André Lenz zum Warmmachen schickte, starrte Uli Hoeneß ins Nichts. Er wusste, dass Magath ihn, den Ex-Chef, verhöhnte. Da nützte es auch nichts, dass Magath später sagte, er hätte Lenz ein Spiel schenken wollen, weil dieser sich immer sportlich verhalten hatte. Lenz hielt seinen Kasten in den letzten Minuten sauber. Danach spielte er beim VfL noch drei weitere Jahre die Rollte des Ersatzkeepers. Im Juli 2012 trat er beim Klub eine Stelle als Teammanager an. Drei Monate später trennte er sich einvernehmlich vom Klub. Heute besitzt er mit seinem Bruder eine Kneipe in Barcelona.
Diego Benaglio
Die Bayern konnten Diego Benaglio am 4. April 2009 nur einmal überwinden. Luca Toni traf im Nachschuss, nachdem der VfL-Keeper gegen Lucio den Ball geschickt pariert hatte. Benaglio war eine Art Ziehsohn von Magath. Vor ein paar Jahren sagte er in einem Interview mit 11freunde.de: „Ich verdanke ihm sehr viel.“ Bei der WM 2010 sicherte er der Schweiz den Sieg gegen Spanien (es war zugleich die einzige Niederlage der Spanier bei der WM). Bei der WM 2014 erreichte er mit der Schweiz das WM-Achtelfinale, wo die Mannschaft erst in der Verlängerung gegen Argentinien verlor.
Grafite
Der Brasilianer Grafite erniedrigte den FC Bayern am 4. April 2009 wie vor ihm vielleicht nur Portos Rabah Madjer im Europapokalfinale 1987. Grafite tanzte drei Gegenspieler aus (Lell, Ottl, Rensing), ließ zwei weitere stehen (Breno, Lahm) und schoss den Ball schließlich mit der Hacke ins Tor. Am Ende der Saison hatte Grafite 28 Buden auf dem Konto. So oft hatte seit der Saison 1980/81 kein Bundesligaspieler mehr getroffen (Karl-Heinz Rummenigge erzielte damals 29 Tore). Seit 2011 spielt der mittlerweile 35-jährige Grafite bei Al-Ahli und netzt dort wie zu besten Zeiten. Momentan steht er bei 59 Toren in 65 Spielen.
Peter Pekarik
Der Slowake war die solide Hausnummer auf der Außenbahn. So richtig kam er allerdings nie in Wolfsburg an. Magath mochte ihn, Armin Veh setzte ihn kaum noch ein. 2011 ging er auf Leihbasis zum türkischen Klub Kayserispor, seit 2012 ist er für Hertha BSC aktiv, für die er bislang 50 Spiele bestritten hat. Er wartet immer noch auf sein erstes Bundesligator.
Jan Simunek & Andrea Barzagli
Die Innenverteidigung stand am 4. April 2009 wie eine Mauer. Luca Toni machte zwar seinen Treffer, doch Lukas Podolski wurde vom Duo Simunek/Barzagli zum Schuljungen degradiert. Beide Spieler verließen den Verein im Jahr 2011. Simunek wechselte zum 1. FC Kaiserslautern und steht seit Beginn dieser Saison beim VfL Bochum unter Vertrag. Barzagli ging vor drei Jahren zu Juventus Turin, wo er bislang 110 Spiele absolviert hat. Im Sommer 2012 wurde er in das „Serie-A-Team des Jahres“ und zum besten Innenverteidiger der Liga gewählt.
Marcel Schäfer
Eine Institution in Wolfsburg. Schäfer kickt seit 2007 beim VfL und ist neben Diego Benaglio der einzige aktuelle Wolfsburger, der damals gegen den FC Bayern in der Startelf stand. Dabei hätte alles ganz anders kommen können. Zumindest wenn Schäfer seinem Berufswunsch gefolgt wäre. In der „Bild“ verriet er einmal, dass er von einer Karriere als Profi-Footballer träumte. Allerdings passte seine Statur nicht zum Sport: „Für diesen Sport braucht man Nackenmuskeln wie ein Stier.“
Josué
Auch der Brasilianer Josue blieb dem VfL noch lange treu. Erst 2013, nach sechs Jahren in Wolfsburg, wechselte er zurück in die Heimat zu Atlético Mineiro. Zwischenzeitlich beendete der 35-Jährige nach 28 Spielen für die Seleção auch seine Nationalmannschaftskarriere.
Sascha Riether
Der Defensivallrounder spielte nach der Meisterschaft 2009 noch zwei weitere Jahre in Wolfsburg. Danach wechselte er zum 1. FC Köln, konnte dort allerdings die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Es ging für zwei Jahre zum FC Fulham, wo er sich in einem Auffangbecken für Bundesligaspieler wiederfand. Seine Mitspieler hießen etwa Mladen Petric, Dimitar Berbatow oder Ashkan Dejagah. Trainer war der ehemalige HSV-Coach Martin Jol. Seit dieser Saison steht Riether wieder bei seinem Heimatklub SC Freiburg unter Vertrag, bei dem er bereits in der Jugend spielte und 2002 sein Profidebüt machte.
Christian Gentner
Die Saison 2008/09 katapultierte den Mittelfeldspieler in ungeahnte Höhen. Neben Marcel Schäfer und Andrea Barzagli war er der einzige Spieler, der in allen Begegnungen zum Einsatz kam. Mit zehn Assists war er außerdem Wolfsburgs zweitbester Vorbereiter hinter Zvjezdan Misimovic. Die Belohnung: Meisterschaft und fünf Spiele für die deutsche Nationalmannschaft. Seit 2010 spielt er wieder für den VfB Stuttgart.
Zvjezdan Misimovic
Um 2009 und 2010 war Zvjezdan Misimovic der heißeste Scheiß der Liga. In der Meistersaison bereitete er phänomenale 22 Tore vor – Bundesligarekord. In der nächsten Saison gelangen ihm 15 Torvorlagen. Nach Stationen bei Galatasaray und Dynamo Moskau ist er nun bei Guizhou Renhe gelandet. Guizhou Renhe? Muss man kennen! Erste chinesische Liga, größter Erfolge sind eine Vizemeisterschaft von 2003 und der Pokalsieg 2013.
Edin Dzeko
Was für ein Sturmduo! Zusammen machten Grafite (28 Tore) und Edin Dzeko (26 Tore) in der Meistersaison 54 Hütten. Gegen den FC Bayern traf Dzeko zweimal. Auch in der Folgesaison waren keine Ermüdungserscheinungen zu erkennen: Dzeko schoss 22 Tore und wurde Torschützenkönig. In der Winterpause der Saison 2010/11 wechselte er für 35 Millionen Euro zu Manchester City. Dort lief es zunächst schleppend. Erst in seiner ersten kompletten Saison fand er langsam zurück in die Spur (14 Tore, 30 Spiele). Im Januar 2013 sagte er gegenüber „ran“, dass er sich eine Rückkehr in die Bundesliga vorstellen könne: „Ich denke dabei nicht an einen bestimmten Verein, aber ich liebe die Bundesliga und würde gerne dorthin zurück.“ Im Sommer 2014 verlängerte er allerdings bei City und sagte: „Ich bin jetzt 28, meine beste Zeit kommt jetzt.“
Felix Magath
Nach der Meistersaison ging es sukzessive bergab. Magath versuchte sich bei Schalke und bei Facebook. Zwischenzeitlich kehrte er nach Wolfsburg zurück und rettete den Klub vor dem Abstieg. Nach einem kurzen Flirt mit dem HSV landete er schließlich beim FC Fulham. Mit den Londonern stieg Magath 2013/14 aus der Premier League ab, durfte dennoch Trainer bleiben. Von den ersten zwei Spielen in der neuen Championship-Saison verlor er mit Fulham: beide.
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