Bomber ber Florida 11FREUNDE

Gerd Mller, Sie wechselten 1979 vom FC Bayern zu den Fort Lauderdale Strikers. Ein Kulturschock fr Sie? Ein bisschen Muffensausen hatte ich schon, aber die Saison dauerte nur sechs Monate, den Rest des Jahres konnte ich also in Mnchen sein. Auerdem hatten wir das Glck, den besten Platz der NASL (North American Soccer League) zu

Gerd Müller, Sie wech­selten 1979 vom FC Bayern zu den Fort Lau­derdale Stri­kers. Ein Kul­tur­schock für Sie?
Ein biss­chen Muf­fen­sausen hatte ich schon, aber die Saison dau­erte nur sechs Monate, den Rest des Jahres konnte ich also in Mün­chen sein. Außerdem hatten wir das Glück, den besten Platz der NASL (North Ame­rican Soccer League) zu haben. Wir spielten auf feinstem Flo­rida-Rasen. Da ging es mir wesent­lich besser als dem Franz in New York, der anfangs auf rich­tigen Äckern gekickt hat.

Tat­säch­lich?
Ja, und später hatten sie bei Cosmos zuhause Kunst­rasen, ein fürch­ter­li­cher Belag. 

Gab es sonst Unter­schiede zur Bun­des­liga? Becken­bauer erzählte, dass bei Cosmos anfäng­lich der Sta­di­on­spre­cher noch wäh­rend der Partie die Spiel­re­geln erklären musste.
Das gab es bei uns nicht. Aber die Regeln des Spiels an sich waren anders: Abseits wurde erst ab der 35-Yard-Linie vor dem Tor gepfiffen. Außerdem gab es kein Unent­schieden: nach zweimal 15 Minuten Ver­län­ge­rung folgte der Shoot-Out. Und wenn das TV über­trug, dau­erte das Spiel bis zu zwei­ein­halb Stunden. 

Wegen der Wer­be­un­ter­bre­chungen?
Selbst wenn es einen Frei­stoß gab, wurde kurz Reklame ein­ge­spielt.

War die neue Abseits­regel ein Vor­teil für Sie?
Ich musste mich erst an das System gewöhnen. Wir hatten vorne nur lange Ochsen“ im Sturm – so nannten wir spa­ßes­halber die Briten im Team –, die ließen sich nur hoch anspielen. Da habe ich gesagt: Spielt flach und fortan habe ich wieder meine Buden gemacht.

Wurde in Fort Lau­derdale anders trai­niert als bei Bayern Mün­chen?
Vor allem unter anderen Bedin­gungen – wir hatten in Flo­rida teil­weise 48 Grad. Das bedeu­tete, dass wir oft nur eine Trai­nings­ein­heit am Tag machten – um neun Uhr mor­gens.

Für Franz Becken­bauer war der Wechsel nach New York eine der besten Ent­schei­dungen seines Lebens. Wie war es für Sie?
Ohne Zweifel. Es waren tolle Teams, in denen ich dort gespielt habe: Zum Bei­spiel mit Teó­filo Cubillas aus Peru, Bernd Höl­zen­bein und Georgie Best, mit dem ich noch acht Wochen kicken durfte. Das Erste, was er zu mir sagte, war: Wir werden schon sehen, wer hier der Star ist.“

Klingt nach bri­ti­schem Sports­geist.
Der Nordire war wohl ein biss­chen sauer, dass sie mich ins Team geholt hatten.

Warum ist George Best so schnell gegangen?
Der ist gegangen worden. Wir waren auf einer Kali­for­nien-Tour und machten drei Spiele in Los Angeles, San Diego und San Jose. Irgendwo in der Nähe von L.A. hatte seine dama­lige Freundin ein Lokal, zu dem er eines Abends mit seinem Manager fuhr. Obwohl die beiden gemeinsam zurück­kamen, war Best am nächsten Tag nicht bei der Team-Bespre­chung dabei. Da hat ihn unser Prä­si­dent ent­lassen.

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